Frohes bürgerliches Neues Jahr!
Liebe Gemeindemitglieder!
Das Jahr 2020 war eine große Herausforderung für den ganzen Planeten, einschließlich unserer Gemeinde und jedes einzelnen von Ihnen. Dennoch wollen wir uns kurz vor Beginn des Neuen bürgerlichen Jahres auf den kleinen Erfolgen konzentrieren, die wir dieses Jahr trotz Allem erzielt haben.
Kurz vor Beginn der Pandemie feierten wir in unserer Synagoge unter normalen Umständen Purim. Unter strengen Einschränkungen fanden die Hohen Feiertage Rosch Haschana, Jom Kippur und Sukkot statt. Als Letztes entzündeten wir die Kerzen unserer Hanukkia als Zeichen der Hoffnung.
Während der vorübergehenden Lockerungen der Quarantäne konnten sogar G´ttesdienste in der Synagoge stattfinden, Rabbi Yossi veranstaltete virtuelle Religions-stunden für alle Interessierten.
Die kleinen Aufmerksamkeiten, welche die Gemeinde an Festtagen an alle Besucher der G'ttesdiensten, Senioren und Kindern verteilte, haben viele Gemüter erheitert.
Im November führte das Jugendzentrum Mischpacha den traditionellen Mitzvah Day durch.
Anfang August fand in der Innenstadt Emmendingens eine kleine interreligiöse Feier statt, an der auch unsere Gemeinde teilnahm, des Weiteren nahmen Vertreter der Gemeinde im Juni und November an Treffen des INTRE (Interreligiöser Trialog Emmendingen) teil.
Das Jahr 2020 hatte auch eine persönliche Bedeutung für das Jüdische Leben in Emmendingen: Unsere Gemeinde feierte 25 –jähriges Jubiläum, außerdem fand der 80-jährige Gedenktag der Deportation der Juden unserer Stadt nach Gurs statt.
Im Oktober fand im Rathaus ein Vortrag über die Synagogen in Deutschland statt, welcher von dem Verein der Jüdischen Geschichte und Kultur organisiert worden war, zu Anlass unseres Gemeindejubiläums.
Vertreter unserer Gemeinde nahmen an zwei wichtigen Gedenkreffen teil: Zu Anlass des 80. Jahrestag der Deportation jüdischer Mitbürger nach Gurs im Oktober, und des Jahrtages der Reichspogromnacht im November.
Alle diese Veranstaltungen verliefen in einem ungewöhn-lichen Format, mit einer stark begrenzten Anzahl an Teilnehmern, aber wir sind dennoch froh, sie während der allgemeinen Beschränkungen des öffentlichen Lebens durchgeführt haben zu können!
Unter besagten Beschränkungen ging auch die Renovierung in unserem neuen Gebäude voran. Endlich konnte die Installation der kugelsicheren Glasscheiben vollendet werden, und wir hoffen, dass auch die Innenräume 2021 fertiggestellt werden.
Das Büro hat nun einen neuen Drucker, und somit haben wir die Möglichkeit, die Gemeindezeitung selbst in Farbe zu drucken. Wir hoffen, dass sich die Druckqualität dadurch mit jeder Ausgabe erhöhen wird.
Eine weitere Anschaffung stellt das fundamentale Werk der Professorin für Slawistik der Universität Freiburg Elizabeth Cheaure "Das russische Freiburg" für unsere Bibliothek dar. Die in diesem Buch gesammelten, wertvollen Informationen werden uns in Zukunft dabei helfen, interessante Führun-gen durch Freiburg vorzubereiten.
Sowohl das Büro als auch die Bibliothek arbeiteten auch unter diesen besonderen Bedingungen ununterbrochen und flüssig, auch der Kontakt mit Mitgliedern in Offenburg wurde stets aufrechterhalten, jedes Mitglied bekam Rat und Hilfe.
Das Rabbinat, der Vorstand und alle Mitarbeiter haben in diesem Jahr alles, was wir konnten, getan, um das Gemeindeleben fortzuführen, und dafür zu sorgen, dass sich niemand vergessen oder alleine gelassen fühlt.
In diesem Jahr haben wir leider dennoch respektierte Gemeindemitglieder für immer verloren. Alexander Gabriel, Leonid Volynskiy, Katrina Dion, Evgeny Berkov, Silva Berkova. Mögen Sie in Frieden ruhen!
Im kommenden Jahr feiert das ganze Land 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland. Wir hoffen, dass wir dieses Jubiläum gebührend mit Ihnen allen und allen Freunden der Jüdischen Gemeinde Emmendingen feiern können werden.
Wir wünschen Ihnen von Herzen, dass das nächste Jahr für Sie alle ein Jahr der Gesundheit, des Friedens, der Freude und Hoffnung wird, und dass sich Ihre Wünsche und Pläne erfüllen. Ein frohes bürgerliches Neues Jahr!
Der Vorstand und Mitarbeiter
der Jüdischen Gemeinde Emmendingen.
Gedenkbuch für die Emmendinger Jüdinnen und Juden